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Geweckte Bolognese

 

Neulich war es wieder einmal so weit. Professor Hu mochte Nudeln essen. Kohlenhydrate, nix mit low carb & so. Und von wegen vegetarisch oder vegan sondern Fleisch musste dazu. Eine Bolognese sollte her! Nach dem Sport ein einfaches und schnelles Gericht. Welches, ausgepowert wie wir dann an den Tisch sinken, ohne viel Aufwand zusammen mit einem leckeren Salat glücklich macht. Bolognese & schnell denkst Du jetzt? Oh ja. Denn wir sind Weck-Fans und haben immer ein Glas "homemade" im Schrank. Echt praktisch. Und was Du dazu tun musst, um auch eines in deinem Schrank zu haben, erfährst Du hier. Es ist ganz einfach. Unsere Großmütter haben das mit dem Wecken ja auch schon geschafft.

 

 

Zuerst einmal musst Du entscheiden, in welchen Mengen Du die Bolognese einwecken willst. Da der zeitliche Aufwand zum Wecken durchaus vorhanden ist, gehen wir da eher im großen Maßstab vor. Die eingeweckte Bolognese, bevorratet an einem dunklen, kühlen Ort, hält sich bei uns gut. Wenn wir einwecken, kommen daher ca. 10-12 Gläser a 0,5 Liter heraus. Also 5-6 Liter fertige Bolognese. Mit einem Volumen zu Beginn des Einkochens der Sauce im Topf von ca. 12 Litern. Was so ca. 4-5 h dauert. Du kannst das Rezept aber auch beliebig verkleinern. Und dadurch natürlich auch die Zubereitungszeit der Sauce verringern. Lohnt sich aber echt nicht.

 

Wir haben zum Wecken folgende Gerätschaften regelmäßig im Einsatz, daher lohnt sich auch irgendwann mal die Anschaffung:

 

Weckgläser* à 500 ml mit Gummiring und Klammern,

- einen Einkochautomat*,

- einen riesengroßen Topf*, der sich auch beim Gemüsebrühe herstellen immer wieder sehr bewährt & bei 1000 anderen Gelegenheiten (und gerade noch so auf den Herd passt) & einen

Einkochglasheber*, den zu haben echt nicht zu unterschätzen ist.

 

Weckgläser beziehen wir von Gläser und Flaschen. Die kann man ja auch immer weiter verwenden. Bei den Gummiringen sind wir sehr sorgsam und gönnen uns lieber neue, anstatt ausgeleierte alte weiter zu verwenden. Denn wenn die Gläser wegen nicht passender Ringe nicht richtig einwecken und die Inhalte dann verderben, ist es echt doof.

 

 

Für Anfangs ca. 12,5 Liter Flüssigkeit, es wird ein großer Topf z.B. à 14 L benötigt

 

3 kg Bio-Rinderhack vom Galloway-Schlachter
10 Dosen beste Flaschentomaten à 800 g Füllgewicht
6 Zwiebeln, fein gehackt
12 Knoblauchzehen, fein gehackt
Olivenöl zum Anbraten
5 Vogelaugen-Chili, fein gehackt
12 Lorbeerblätter
6 gehäufte EL Herbes de Provence
Salz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Weckgläser, z.B. 10 Stück a 500 ml oder kleiner (nach Wunsch)
Wecken 60 Minuten bei 100° Celsius im Wecktopf

 

Zuerst bereitest Du die Weckgläser vor. Dazu kommen diese, zusammen mit den Deckeln am Tag der Benutzung in die Spülmaschine, am besten alleine ohne großartig anderes benutztes Geschirr und werden im heißesten Programm gespült. Ganz abgedampft kannst Du sie dann auf einem sauberen Geschirrspültuch umgedreht parken. Die Gummiringe werden in Essigwasser aufgekocht und ebenfalls beiseite gestellt. 

 

Nun kommt der große Topf auf den Herd. Das einfache an diesem Rezept ist, dass die großen Mengen Fleisch nicht angebraten werden, sondern in der Tomatensauce mit köcheln. Das klingt erstmal seltsam, wird aber super lecker. Wir verwenden reines Bio-Rindfleisch als Hack, Du kannst aber auch mischen. Die Zwiebeln und die Knoblauchzehen werden fein gehackt und als erstes im Topf im Öl leicht angeschwitzt.

 

Dann kommen alle Flaschen-Tomaten aus der Dose mit der gesamten Tomatenflüssigkeit dazu. Wir nehmen dazu Bio-Dosentomaten oder solche von San Marzano*. Von allen Tomaten entferne ich vorher den Strunk und zerdrücke sie etwas. Das geht mit den Händen pur am besten und am schnellsten direkt aus der Dose in den Topf. 

 

Nun kochst Du die Tomatensauce einmal auf und gibst jetzt das Fleisch leicht zerbröselt in die heiße Sauce, dazu dann auch schon alle Gewürze. Du lässt wieder alles erhitzen, bis es kocht und reduzierst nun Stück für Stück die Temperatur, bis alles nur noch leicht blubbert. Achtung, die Sauce neigt dazu, zu spritzen. Der Deckel vom Topf wird nicht aufgelegt, denn nun muss die Saucenmenge um die Hälfte reduzieren.

 

Bei dem Volumen hat das bei mir etwa 5 Stunden gedauert. Aber die Sauce schafft das ganz gut ohne großartige Betreuung auf dem Herd. Zwischendurch mal checken, ob es noch blubbert und hier und da mal umrühren. Dabei nicht zu fest über den Topfboden kratzen, denn dort kann sich bei der Dauer und der Zubereitung auf dem Herd doch etwas Sauce festsetzen.

 

Wenn die Bolognese eingekocht ist, prüfst Du, wie sie schmeckt und salzt ggf. etwas nach. Wenn Du Lorbeerblätter findest, kannst Du sie jetzt schon entfernen, ansonsten wecken sie mit ein, das macht auch nichts. Als nächstes heizt Du nun den Einkochautomaten mit Wasser vor. Je nachdem, welche Gläser und wieviele es werden, kommt Wasser hinein. Folge hier der Geräteanweisung. Du kannst natürlich auch im Topf auf dem Herd einwecken oder im Wasserbad im Ofen.

 

Die Bolognese wird jetzt bis knapp unter den Rand in die Gläser eingefüllt. Ein nasser Gummiring folgt, darauf der Deckel befestigt mit je 3 Klammern. Hier sind sauberes Arbeiten und blitzsaubere Deckelränder wichtig. Nun ab damit in den Weckautomaten. Die Menge des Wassers im Automaten richtet sich nach der Anzahl der Lagen und Größe der Gläser, ziehe hier die Gebrauchsanweisung zurate. Ich wecke Bolognese bei 100°C in 60 Minuten ein. Danach kommen die Gläser zum Abkühlen auf ein Tuch. Wenn die Gläser komplett kühl sind, entfernst Du die Weckklammern und prüfst den Sitz der Weckringe. Diese müssen ganz fest sein. Ist dies nicht der Fall, hat das Einkochen nicht funktioniert. Vielleicht war der Rand des Glases nicht sauber. Ich hatte das noch nie. Wenn Dir das passiert, friere den Inhalt des betroffenen Glases einfach anstelle dessen ein.

 

Dann ab mit den Gläsern in den Vorrat. Am besten dunkel und kühl. Und später genießen, wann immer Du magst. Oder verschenken, hübsch verpackt ist auch super. Lass es Dir schmecken. Sei glücklich! 

 

 

Zusammenfassung Quellen & Links:

Weckgläser*

- Einkochautomat*

- ein Topf*

- unser Gemüsebrühe Rezept

- der Einkochglasheber*

Gläser und Flaschen

San Marzano* Tomaten mit ganz viel Sonne drin

(* Affiliate-Links)

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Kommentare: 3
  • #1

    Hönn (Donnerstag, 03 März 2016 16:20)

    Ah, verschenken ist also auch super? Ich wüsste wen, der bald Geburtstag hat. *räusper*

    Echt ohne anbraten? Würde ich gerne glauben, habe ich beim Gulasch/Pörkölt ja auch jahrelang "falsch" gemacht ...

    LG

  • #2

    Tantin & Professor Hu (Donnerstag, 03 März 2016 17:29)

    Himmel die Berge, Geburtstag? Gut, dass Sie das sagen, Herr Hönn. Aber Sie müssen sich wohl doch überraschen lassen, Professor Hu hat den gesamten Vorrat bereits vertilgt. Unglaublich. Und ja, auch unglaublich ohne anbraten. Man kann es abe auch machen und es ist dann bestimmt auch lecker. Aber bei 3 Kilo Rind... Viele Grüße, Ihre Tantin

  • #3

    Tinkerbell (Sonntag, 01 September 2019 23:14)

    30 Minuten bei 100° ist laut Weckkochbuch zu wenig. 75 Minuten müssen es sein.