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Linsenbolognese

LINSENBOLOGNESE

Herzlich willkommen im neuen Jahr 2021! Seit dem letzten Jahr wissen wir um die Begriffe Pandemie, Inzidenzwert, haben Frau Merkel noch erschütterter erlebt als zu Flüchtlingshochzeiten und kennen auf einmal auch Herrn Drosten. Wir haben, wenn es gut lief, im Homeoffice gearbeitet, wenn es noch besser lief, überhaupt gearbeitet und wissen nun auch, wie sich Künstler als Altenpfleger ausmachen, weil ihnen nichts anderes übrig blieb. Wir fragten uns, wenn es schlecht lief, wie es unserem Italiener geht und wenn es etwas besser lief, konnten wir unsere Lokale um die Ecke am Sonntag durch mittägliches Take Away unterstützen. Wir fragten uns, was das alles mit uns macht und wir können es nicht wissen, wir sind ja noch mittendrin.

 

Trotzdem sind wir in der Lage, weiter zu machen, zumindest die meisten unter uns. Kritisch wird es in den nächsten Monaten, sagt Herr Drosten und Frau Merkel sagt, der Winter ist und bleibt hart, so als wäre Game of Thrones ihr Worterbe gewesen. Wir wissen nun, wer systemrelevant ist und der Gatte und ich sind es beide, er noch mehr als ich, was dazu führt, dass wir in allen Fällen immer noch unsere Passierscheine haben und ja, das klingt als wäre Krieg. Ist es ja auch irgendwie, wenn auch nicht so, wie meine Großmutter ihn erlebt hat. Sie erzählt mir in einem Telefonat, dass ihre kleine Schwester Liesel so starke Angst vor den Bombenalarmen hatte, dass sie immer schon früh am Abend in den Bunker gegangen sind und nicht erst, wenn der Alarm Nachts losging. Sie erzählt mir viel von dieser Zeit, ich sollte ein Buch darüber schreiben. Dann könnte ich all das unreale aus diesen Erzählungen mit all dem aktuell Realen in ein Verhältnis setzen. Nein, wohl kaum, denn das eine habe ich ja gar nicht erlebt. Menschen streiten sich gerade über die Impfreihenfolge, immerhin ist sie mit ihren bald 93 Jahren ganz vorne, so wird eine Angst vielleicht wenigstens etwas schwächer, dieser Zeiten. 

 

Warum ich das alles schreibe? Weil es uns gut geht, verdammt. Wir sitzen immer noch im warmen, können über die Sache mit der Hefe und dem Toilletenpapier fast schon schmunzeln und haben es bis hier gut überstanden. Oder?

 

Der Mensch erinnert sich an gute und an schlechte Dinge unterschiedlich. Warum wir glauben, dass früher alles besser war, beschreibt zum Beispiel der Psychologe Pohl. Fange in diesem Jahr deshalb doch einfach mal mit einem Glücksglas an - immer, wenn du einen glücklichen Moment erlebst, halte ihn auf einem Zettel fest und stecke ihn dann, zusammengefaltet, in ein Glas. Und am 31.12.2021 kannst du dann alle Zettel öffnen - um zu lesen, wie es wirklich war. Echtes erinnertes Glück also. Hoffentlich. Oder? Denn Herr Drosten sagt... 

 

Und sonst so? Wir haben mal wieder Veganuary - denn der gute Vorsatz, einfach mal zuhause zu bleiben, so voll coronakonform, reicht offensichtlich nicht. Und was liegt da näher, als endlich mal das schon so oft gekochte Linsenbolognese-Rezept online zu stellen. Ob man nun den Januar voll vegan isst, ein wenig vegetarisch oder aber auch irgendetwas flexitarisches dazwischen - ich zitiere nun den Gatten: "Also, wenn du diese normale Bolognese aus Hack machst und nicht dieses Ragout aus dem ganzem Rindfleisch, also dann ist diese Bolognese aus Linsen einfach leckerer". "Bämm!" sage ich da nur. Was soll da in diesem Jahr noch kommen, nach dieser Ansage? Ach ja. Die Nudeln sind natürlich selbst gemacht und das Baguette auch. Nicht kleckern, klotzen ist die Devise. Und dann alles schnell auf den Glückszettel damit, wer weiß, was noch kommt.

 

LINSENBOLOGNESE
LINSENBOLOGNESE
LINSENBOLOGNESE

Info

für 4 Personen

10 Minuten Vorbereitungszeit

30 Minuten Kochzeit

 

WerkzeugE & Maschinen

Zutaten

200 g rote Linsen

3 Zehen frischer Knoblauch

2 rote Zwiebeln

bestes Olivenöl

1 EL Tomatenmark

1 Dose Tomaten

500 ml Gemüsebrühe

500 g Spaghetti, z.B. frisch gemacht

Salz

dänisches Rauchsalz* nach Wunsch 

Pfeffer

1 TL Kräuter der Provence

1 Schuss süßer, bester Aceto Balsamico*

 

Zubereitung

1. Schneide Zwiebel und Knoblauch klein und brate beides leicht gebräunt in einer Pfanne an. Gib danach das Tomatenmark dazu und röste es ebenfalls kurz durch.

 

2. Gebe dann die Tomaten, die Gemüsebrühe, 1 TL Kräuter der Provence und die Linsen mit in die Pfanne und rühre alles gut durch. Erhitze es einmal bis zum blubbernden Kochen und reduziere es dann zu leichtem köcheln. Die Linsen werden nun in der Flüssigkeit gar und saugen diese dabei auch auf, das Ganze dauert ca. 20-30 Minuten.  Teste die Linsen zwischendurch und wenn du sie noch zu "knackig" findest, gare weiter und gib ggf. noch einen Schuss Wasser dazu, sollte die Bolognese zu fest werden.

 

3. Schmecke nun das Ganze mit reichlich Salz, Pfeffer nach Geschmack und einem guten Schuss süßlichem Aceton Balsamico ab und serviere es am besten mit selbst gemachten Spaghetti und einem frischen Baguette. Wer mag, gibt direkt am Tisch noch etwas dänisches Rauchsalz, ein wenig Olivenöl und frisch gemahlenen Pfeffer oben auf.

 

Quelle

Eigenes Rezept.

 

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