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Zu Gast in Cornwall

ZU GAST IN CORNWALL ****

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"Schließen Sie die Augen und stellen Sie sich einen Ort vor, an dem sich das Meer mit dem Himmel vereint, an dem das Wetter von einem Moment zum anderen plötzlich umschlägt, wo eindrucksvoll zerklüftete Küsten endlosen Sandstränden weichen, wo die rauschende Brandung alles andere übertönt. Das ist Cornwall. Die mehrfach ausgezeichnete Spitzenköchin Emily Scott hat Cornwall zu ihrer Wahlheimat erkoren, in ihrem Restaurant St. Tudy Inn in Bodmin serviert sie schmackhafte Speisen aus regionalen Produkten. Dieses Buch ist der Versuch, die Magie des Ortes einzufangen – durch Beschreibungen der besonderen Atmosphäre, der Leute und natürlich durch kulinarische Genüsse. Mit über 90 Rezepten."

 

Ich halte hier ein Kochbuch in den Händen, welches mich nach dem ersten Aufblättern vollends verzückt. Zwar war ich noch nie in Cornwall, muss da jetzt aber wohl direkt hin, die Bilder sind einfach zu schön. Und da sind wir schon bei den absoluten Stärken dieses Buches: den Bildern. Einfach hach. Aber nun der Reihe nach. Das "Rezepte & Geschichten"-Buch ist etwas kleiner als normalformatige Kochbücher, hat kein Lesebändchen, was ich bei dem Preis eigentlich angemessen gefunden hätte und kommt optisch von außen und innen wertig daher. Außen ist es mir etwas "zu glänzend" gebunden, innen überzeugt es vollständig mit dickem, matten Papier und eben wundervollen Bildern. Hierbei handelt es sich sowohl um Landschafts-Aufnahmen mit und ohne Menschen als auch Naturfotos, die sehr stimmungsvoll sind - und natürlich Fotografien zu den Rezepten. Diese sind nicht an jedem Gericht zu finden, aber in guter Anzahl.

 

In der Einleitung schreibt die Autorin über Cornwall, ihre einfache Küche mit wenigen Zutaten und den Zauber, den sie an der Küste immer wieder erlebt. Ihre gekochten Gerichte beschreibt sie mit "weniger ist mehr" und bis auf die Tatsache, dass dies alles in sehr kleiner Schrift im Buch gedruckt ist, finde ich alles sehr sympathisch. Bevor es dann in den Kapitel zu Land und Zutaten weiter geht, bringt Emily Scott einen Kuchen mit und somit das erste Rezept im Buch. Sie schreibt "Zur Begrüßung habe ich einen Kuchen gebacken.." und dann teilt sie mit uns ihren berühmten Karottenkuchen. Wie klasse ist das denn Bitte? Ein gelungener, herzlicher Auftakt! 

 

Die folgenden Kapitel starten dann mit einer Einführung über Cornwall und dem "The Inn" in St. Tudy, in dem die Autorin seit 2014 werkelt und kocht. In allem, was dort geschrieben steht, kommt Emily, sich nie in den Mittelpunkt rückend, sehr ausgeglichen und zufrieden herüber und da strahlt wohl auch schon etwas hervor, was später in allen Rezepten spürbar wird. Ja, hier haben wir ein Kochbuch, in dem immer wieder Persönliches verwoben ist, aber in allen Fällen solide und nicht aufgetragen. Eine gelungene, unaufgeregte Mischung. 

 

Nach einem Abstecher in ein paar Grundrezepte, z.B. Schoko-Haselnuss-Fudge und Schoko-Hafer-Kekse geht es so richtig in den Kapiteln "Das Meer zur Winterzeit", "Kleine Weihnachtswunder", "Frühlingsgefühle", "Sommer am Meer", "Hochsommer" und "Herbstgezeiten" los. "Das Meer zur Winterzeit" enthält wie auch die anderen Kapitel bunt gemischte Rezepte, hier von Granola über Porridge, ein Gericht mit Seezunge, dann Boef Bourgignon, Cornish Pasties (Pasteten zum Tee) und auch eine Zitronentarte. Liest man sich durch die Beschreibungen und Texte, wird der Aufbau des Buches und des Kapitels schnell klar, man taucht sofort ein in den "Mood" von Autorin und Buch. Sucht mal allerdings Inspirationen zu einer Zutat, die man verkochen möchte, ist der Aufbau nicht geeignet, dies muss klar sein.

 

So sind dann auch nicht alle Rezepte wirklich nutzbar, aber immer sehr schön beschrieben und fotografiert. Zum Beispiel die "Orangengirlanden" zur Weihnachtszeit. Nichts, was man in seiner Einfachheit als Rezept benötig, aber viel für die Stimmung. Der weihnachtlich glasierte Schinken mit Gewürznelken ist da schon inspirierender, wird dann aber wieder durch eine Petersiliensoße auf Basis einer Mehrschwitze abgerundet, für die auch ein anderes Rezept hätte auftauchen können, so schlicht und einfach kommt sie daher. Auch das "Eierbrot" im Kapitel Frühlingsgefühle ist so ein Rezept, ebenso das Rührei mit Bärlauch direkt dahinter.

 

Nachgekocht habe ich das Rezept "Rosmarienspieße mit Seeteufel, Chorizo und halbgetrockneten Tomaten" aus dem Kapitel Sommer am Meer, die Kombination von festem Seeteufel mit herzhafter Wurst hat mir für den Herbst gut gefallen und gelang einfach. Da wir unseren Grill zudem ganzjährig betreiben, was es schnell gemacht. Auch hier: alles einfach, klar beschrieben, überschaubare Zutaten, die dann aber bitte aus guter Qualität.

 

So stöbere ich noch ein wenig weiter im Buch, finde einige Anregungen zu anderen Kapiteln im gut sortierten Register und bin ganz angereichert mit schöner Stimmung, als ich das Buch zuklappe. Einzig, dass ich nicht wirklich so viele Neuigkeiten oder "Cornwall-typisches" gefunden habe, hält mich von einer vollen Wertung mit 5 Seegräsern ab. Dazu sind viele Rezepte für meinen Geschmack einfach zu simpel und bekannt. Das Buch ist in Summe gut gelungen, macht gute Laune und die virtuelle Reise hat Spaß gemacht - vielleicht dann auch irgendwann mal "in echt".

BUCHWERTUNG

Nachgekochte Rezepte

Rosmarienspieße mit Seeteufel, Chorizo und halbgetrockneten Tomaten, S. 158

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LESEPROBE

Angaben zum Buch

Emily Scott

Zu Gast in Cornwall 

Rezepte & Geschichten

übersetzt von Linda Wiese

Fotografien von Kim Lightbody

250,0 mm x 175,0 mm x 28,0 mm

durchgehend farbig, 256 Seiten Hardcover

1. Auflage 30.08.2021

ISBN 978-3-8369-2182-4

TrANSPARENZ & QUELLEN

Das Kochbuch "Zu Gast in Cornwall" von Emily Scott wurde mir für diese Rezension kostenfrei vom Gerstenberg Verlag zur Verfügung gestellt. Es fand keine Vergütung dieses Artikels statt. Der Text zur Rezension basiert auf meiner eigenen Bewertung und wurde nicht mit dem Verlag abgestimmt. Quellen Bilder & Zitate: Verlag.

 

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